Biografie

Hans Scheibner, deutscher Satiriker, Liedermacher und Kabarettist, wurde am 27. August 1936 in Hamburg geboren.

1956 bis 1959 spielte er erstmals Theater – im „theater 53“ in Hamburg – u.a. zusammen mit Uwe Friedrichsen. Mit Markus Scholz zusammen schrieb er dort seine erste aufgeführte Komödie „Laufmaschen“.

Nach vielen Jahren als kaufmännischer Angestellter (Verlagskaufmann) und Journalist (Welt und Welt am Sonntag) trat er in Hamburger Kleinkunstkellern auf (Die Wendeltreppe). 1966 erstmals öffentlich bei „Dichter auf dem Markt“ mit unveröffentlichten Gedichten.

In den 1970er Jahren veröffentlichte er erste satirische Gedichte im Christians-Verlag, welche 2005 unter dem Titel „Ich werde nie erwachsen!“ bei dtv wieder veröffentlicht wurden.

In den späten 1970er Jahren textete er eine Reihe von Liedern für Meyers Dampfkapelle. Zusammen mit dieser Band, gehörte er zu der damals florierenden Hamburger Szene im Umfeld der Musikkneipe Onkel Pö. 1974 schrieb er für Gottfried & Lonzo den Text zu dem erfolgreichen Song „Hamburg ‘75“, worin die beiden als zukünftige Altersheimbewohner wehmütig auf ihre große Zeit zurückblicken.

1979 erschien Scheibners LP Das macht doch nichts, das merkt doch keiner!, deren gleichnamiger satirischer Titelsong im Lauf der folgenden Jahre mit neuen Strophen erweitert und sein populärstes Lied wurde. Ebenfalls aus Scheibners Feder stammt der deutsche Text zum Song Schmidtchen Schleicher, mit dem Nico Haak 1976 einen Top-10-Hit in Deutschland landen konnte. Scheibner veröffentlichte 12 LP bei Philips und phonogram. Für „Das macht doch nichts...“ erhielt er ein Goldene Schallplatte.

In den 1980er Jahren wurde Scheibner mit der satirischen Fernsehsendung …scheibnerweise des NDR Fernsehens bundesweit bekannt, geriet damit aber auch immer mehr in das Visier derjenigen, die sich von seinen Satiren angegriffen fühlten.

...aus scheibnerweise  ...84  mit Petra Milchert-Scheibner, Gert Haucke, Nikolaus Schlling

Zu einem großen Teil wurden auch Umweltthemen aufgegriffen, beispielsweise der Nationalpark Wattenmeer, Autoabgase in Hamburg und Greenpeace (im Lied David Grünfried).Sehr bekannt wurde die Anit-AKW Ballade „Was in Achterndiek in der Nacht geschieht“.

Am 1. November 1985 kam es zum Eklat, als Scheibner in der NDR-Talkshow zum dreißigjährigen Bestehen der Bundeswehr in Abwandlung des Tucholsky-Zitats sang: „Die Frauen (von heute) sind ja selbst nicht zu retten. Ihre Söhne schicken sie noch immer in den Krieg/und mit Mördern teilen sie die Betten!“. Seine Sendung …scheibnerweise wurde abgesetzt und das Hamburger Abendblatt trennte sich von ihm als Kolumnisten.

In der Folge tourte Scheibner als Kabarettist durch Deutschland, wurde 1986 Kolumnist der Zeitung Hamburger Morgenpost und schrieb für die Zeitung bis 1992 über 1500 Kolumnen. Wieder kam es zum Eklat als Scheibner einen Text über rechtslastige Polizisten nicht zurücknehmen wollte. Scheibner kündigte.1991. als sich die Aufregung um das „Soldaten-sind-Mörder-Zitat“ wieder gelegt hatte, konnte Scheibner im NDR-Regionalprogramm jeweils vor der NDR-Talkshow mit seinem fünf Minuten langen Satirebeitrag Fünf vor Talk auftreten. Es folgten noch zwei weitere Sendungen ...scheibnerweise.

1992 und 1993 präsentierte er insgesamt 25-mal einen satirischen Nachschlag nach den Tagesthemen in der ARD. Auch hier kam es wieder zum Eklat, weil Scheibner eine Satire über den Präsidentschaftskandidaten Heitmann brachte. 1996 und 1998 produzierte er noch einmal zwei Sendungen …scheibnerweise für das NDR Fernsehen. Außerdem brachte er für N3 76 Folgen des Satire Sketches „Bruno Brockmann“. Von 2001 bis 2006 brachte er dann mit größtem Publikumserfolg 266 mal seine Politik-Satire „Walther und Willy“. Sie wurde aus unbekannten Gründen vom verantwortlichen Redakteur Thomas Kühn abgesetzt. Scheibners Fernseh-Karriere war damit beendet. Der NDR setzte seinen 40 Jahre erfolgreichen Haupt-Kabarettisten nie wieder ein. 2006 hatte Scheibners Ein-Personen-Stück „Der Golfspieler“ im Theater der Komödianten in Kiel Premiere. 2007 spielte er es am Altonaer Theater Hamburg 10 Tage und in der Folge an Theatern in Deutschland und in der Schweiz. 2009 in Kiel Premiere seiner Komödie „Herzklopfen.de“. Sein 2-Personen-Stück „Die Versöhnung“, usprünglich für Gerda Gmelin, Zimmertheater, geschrieben, spielte Scheibner von 2009 – 2011 in Abständen im Altonaer Theater zusammen mit Hannelore Droege. In all diesen Jahren zog Scheibner als Solokabarettist durch Deutschland, oft in Begleitung des holländischen Pianisten Berry Sarluis. So entstanden im Laufe der Zeit ca. 30 Soloprogramme, eines der erfolgreichsten ist die Weihnachts-Show und-Satire „Wer nimmt Oma?“, die er zusammen mit seiner Frau Petra Verena Milchert-Scheibner (Die Reifeprüfung) und mit seinen Töchtern zuletzt mit Raffaela Scheibner überall auf großen Bühnen spielte.

Seit Januar 2007 schreibt Scheibner jeweils am Samstag in der shz Schleswig-Holstein-Zeitung eine Kolumne Zwischenruf.

Hans Scheibner ist auch als satirischer Buchautor hervorgetreten. Seine bekanntesten Bücher sind: „Das macht doch nichts...“; Christians, „Wahnwitz vom Feinsten“, „Klopfzeichen aus der Anstalt“, „Currywurst und Ewigkeit“, „das Glücksgefühl vorm Aufprall“, Rasch und Röhring, „...bevor ich abkratz, lach ich mich tot“, rohwohlt. Dazu die biographische Dokumentation "das große Hans-Scheibner-Buch", Rotbuch-V erlag und Heyne.„Wer nimmt Oma?“, Ellert und Richter sowie die Nachfolge Erzählungen „Wohin mit Oma?“, Ullstein, standen beide auf der Bestsellerliste.

Außerdem veröffentlichte Scheibner 6 Hörbücher, erschienen bei Hörbuch Hamburg und Conträr Musik

2011 gab Scheibner zu seinem 75.en Geburtstag ein Festkonzert zusammen mit den Kollegen aus der Szene-Zeit Gotfried Böttger, Volker Lechtenbrink, Liedrejan, Peter Banjo Meyer, Jan Peter Petersen, Lisa Politt, Gunter Schmidt, Berry Sarluis, Gerd Spiekermann, Henning Venske, Vince Weber, Mathias Brodowy und Petra Micherlt-Scheibner. Die Moderation hatte Björn Engholm.

Am 27.5.2010 verlieh ihm der Hamburger Senat die Biermann-Rathjen-Medaille für seine Verdienste in der Kultur

Hans Scheibner privat: 1959 heiratete er seine Schulfreundin Karin Wessel, aus der Ehe gingen keine Kinder hervor; 1990 heiratete er die Schauspielerin Petra-Verena Milchert. Sie leben in Hamburg, und haben vier Töchter: Hannah, Raffaela, Gesa und Franca

 

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